Babytagebuch
Die erste Woche

Die Vorgeschichte:
In der Garage eines Blumengeschäfts neben der Praxis unserer Tierärztinnen wurden ausgesetzte Ratten entdeckt und eine Lebendfalle aufgestellt. Zwei Böcke und zwei Albino-Weibchen wurden bisher gefangen, ein Tier ist noch frei, und weigert sich in die Falle zu gehen.

Die Tiere sind etwa 6-8 Wochen alt, sehr klein und scheu. Die beiden Böcke wurden bereits vermittelt, doch eins der Weibchen warf in der Nacht von Sonntag, 23.07.2000 auf Montag 24.07.2000 in der Tierarztpraxis sieben Junge.

Wir haben uns bereit erklärt die beiden Albinos und die Babys zu nehmen, bis sie alt genug sind, um vermittelt zu werden.

Da es Streit zwischen den Schwestern gab, wurde das eine Albinomädchen von dem Wurf getrennt und sitzt nun einzeln in einem Hamsterkäfig. Wenn die Kleinen etwas älter sind werden wir die Schwestern wieder zusammen setzen, und auch bis dahin lassen wir sie täglich zusammen kommen, damit sie sich nicht zu sehr entfremden.

6. Lebenstag, 29.07.2000:
Heute haben wir die Mama mit den Babys geholt.
Die Kleinen haben wir heute noch nicht gesehen, da sie völlig im Nest aus Streu und Stroh vergraben sind. Wir können aber hören, wie sie lautstark nach der Mutterbrust verlangen.

7. Lebenstag, 30.07.2000:
Die Mama hat einen "Luftschacht" in das Nest gebaut, so dass wir die Kleinen heute morgen im Nest sehen konnten. Allerdings noch sehr undeutlich.

Die Tante haben wir heute zum zweiten mal herausgenommen, um sie an die Hand zu gewöhnen, denn die beiden Großen sind sehr scheu. Sie saß ganz still, ließ alles mit sich machen und tat so, als sein sie gar nicht da.

Gegen Abend haben wir auch die junge Mutter aus den Nest genommen und sie kurz zu ihrer Schwester gesetzt, um das Nest inspizieren zu können.

Die sieben Welpen sind alle gesund und munter. Augen und Ohren sind noch geschlossen, die Pfoten und die Schwänzchen sehen noch richtig unfertig aus. Insgesamt sind sie noch faltig und nackt und sehen aus wie Shrimps, bis auf die Zeichnung, die man schon deutlich erkennen kann. Alle sind farbig, vier schwarz oder agouti hooded, zwei haben einen unterbrochenen Aalstrich und auch ein Husky ist dabei.

Nach unserer ersten Einschätzung sind es vier Weibchen und drei Männchen. Wie bestellt, denn für drei Männchen haben wir schon Abnehmer. So müssen wir nur noch für die sechs Weibchen (mit Mama und Tante) gute Plätze finden, und für zwei Weibchen haben wir ebenfalls schon Interessenten.

Wir haben die Babys einige Zeit in der Hand gehalten, einen halben Film verschossen und sie dann wieder ins Nest gelegt.

Die Mutter haben wir, bevor sie wieder zu ihren Kleinen durfte, ebenfalls eine Weile festgehalten, denn auch sie muss ja erst gezähmt werden. Sie ist sehr scheu und nervös. Kein Wunder, was sie alles durchgemacht hat, in so kurzer Zeit. Außerdem ist sie deutlich kleiner als ihre Schwester, obwohl die beiden vor der Geburt etwa gleich groß waren. Es hat schon seinen Sinn, dass man so junge Tiere nicht zur Zucht verwendet.

Die zweite Woche

 

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