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Kommt für mich eine Ratte als Haustier in Frage? Wir finden, dass Ratten keine Einsteigerhaustiere sind. Wer trotzdem mit einer Ratte beginnen möchte muss sich viel und gründlich informieren. Außerdem sollte einem vorher klar sein, was an Arbeit und Kosten auf einen zukommen können. Dafür empfehle ich einen Blick in die Rubrik Pro & Contra. Ansonsten sollte man sich bewusst sein, dass die Lebenserwartung einer Ratte bei nur ca. 2 Jahren liegt und sie im Alter häufig an Atemwegserkrankungen und Tumoren leiden. Man muss auch dann bereit sein das Tier zu pflegen und behandeln zu lassen. Auch ein Allergietest aller Haushaltsmitglieder ist empfehlenswert. Woher bekomme ich eine Ratte, was kostet mich das?
Von Privat: Hier muss man etwas aufpassen, wenn man den Besitzer nicht persönlich kennt. Man sollte sich den gesamten Wurf ansehen und wenn auch nur ein krank wirkendes Baby dabei ist, lieber nicht mitnehmen. Preise sind hier meist sehr günstig bis kostenlos. Aus dem Tierheim: Generell eine gute Sache einem Tier ein richtiges Zuhause zu bieten. Oft haben Ratten aus dem Tierheim aber Milben und andere Parasiten. Bevor sie mit anderen Ratten zusammengebracht werden, sollte deshalb erst mal eine gewissen Quarantänezeit eingehalten werden. Gegen Schutzvertrag und Spende kann man das Tier sofort mitnehmen. Von Züchtern: Man muss hier zwischen Futterzüchtern (für die Schlangen) und Liebhaberzüchtern unterscheiden. Liebhaber pflegen ihr Ratten sehr gewissenhaft, man kann davon ausgehen, dass die Tiere dann absolut gesund sind und im Normalfall schon zahm und zutraulich. Dafür kosten sie etwas mehr und man muss einen Schutzvertrag unterschreiben (Was an sich ja eine gute Sache ist). Beim Futterzüchter werden die Tiere recht schlecht gehalten, wir haben aber gehört, dass gerade diese Tiere oft sehr dankbar sind, wenn man sie rettet. Kosten dürften hier auch minimal sein. Notfallstationen: Viele Rattenvereine haben sogenannte Notfallstationen, die eine ähnliche Arbeit übernehmen wie die Tierheime, mit dem Unterschied, dass man dort meist mehr über das Tier und sein Verhalten weiß. So können die Tiere an einen idealen Platz kommen. Abgabe hier auch gegen Schutzvertrag und Unkostenbeitrag. Teilweise lassen sich auch Transporte organisieren. Hier kannst Du die Notfallliste des VdRD e.V. direkt abfragen. Müssen Ratten geimpft werden? Nein. Können Ratten Krankheiten übertragen? Ja, wie jedes andere Tier auch! Doch woher soll eine Käfigratte Krankheiten haben, wenn nicht von ihrem Menschen? Eher steckt der Mensch das Tier an. Evtl. kann man aber eine Allergie haben, die sich manchmal erst nach längerer Zeit zeigt. Ein Allergietest ist daher empfehlenswert. Beißen Ratten? Selten. Wie jedes Tier können auch Ratten beißen, wenn sie sich in Bedrängnis fühlen, starke Angst haben, zu sehr geärgert oder vernachlässigt werden. Ganz "neue" Ratten, die ihren Menschen noch nicht kennen, beißen ab und zu, wenn man den Finger durchs Käfiggitter steckt. Sie merken aber recht bald, dass so ein Finger nicht schmeckt. Wenn man sie dabei noch anbläst oder anzischt kann man ihnen dieses Verhalten in kürzester Zeit abgewöhnen. Ab und zu kann eine Ratte aus Übermut beim Spielen "beißen". Das tut im Normalfall aber nicht weh. Ist das der Fall, kann man sie gelegentlich beim Spielen auf den Rücken drehen, und somit seine Überlegenheit demonstrieren. Mehr findet ihr unter "Zähmung" Reicht eine einzelne Ratte?
Was für ein Käfig ist geeignet? Da Ratten
gerne spielen und klettern und sich nach dem Schlafen ausgiebig strecken
wollen, sollte der Käfig nicht zu klein sein. Für 2-3 Ratten
sollte der Käfig mindestens 80 cm hoch, 50 cm breit und 90 cm lang
sein. Je größer um so besser. Der Gitterabstand sollte nicht
mehr als 1,5 cm betragen. Bei Jungtieren nicht mehr als 1 cm. Wo soll ich meinen Käfig hinstellen? Auf keinen Fall ins Freie. Die Ideale Umgebungstemperatur liegt zwischen 18° C und 22° C. Der Käfig sollte an einem ruhigen, hellen, aber nicht sonnigen Platz ohne Zugluft stehen (evtl. mit einer Kerze testen). Er sollte nicht direkt auf den Boden, sondern auf eine Erhöhung gestellt werden, damit die Ratten alles aus Ihrer Umgebung mitbekommen können. Hier gibt's mehr zum Thema Käfig. Wie oft muss ich den Käfig reinigen? Mindestens einmal pro Woche sollte der Käfig (Bodenwanne, Gitter und alle Einrichtungsgegenstände) gereinigt werden. Je nach Geruchsempfindlichkeit sollte die Toilette alle ein bis zwei Tage geputzt werden. Täglich sollte man das Streu nach Essensresten durchforsten (Häuschen nicht vergessen!). Nicht nur Obst und Gemüse schimmeln schnell, sondern auch feuchte Körner. Hier gibt's mehr zum Thema Käfig. Was fressen Ratten? Im Volksmund herrscht die Meinung, dass Ratten Allesfresser sind. Das stimmt auch, denn um zu überleben würden sie wirklich alles fressen. Es ist jedoch wie beim Menschen, nicht alles schmeckt und noch weniger ist gesund. Da Haustiere nicht so widerstandsfähig sind wie ihre wilden Artgenossen, sollte man auf eine ausgewogene Nahrung achten. Es gibt diverse Hauptfutter-Sorten, die, wie Wasser, ständig zur Verfügung stehen sollten und regelmäßig nachgefüllt werden müssen. Dazu sollte es 1x pro Tag frisches Obst und/oder Gemüse geben. Nicht alles schmeckt jeder Ratte, man muss es einfach ausprobieren. Nicht füttern sollte man gewürzte oder gezuckerte Speisen. Ausführliche Infos zur Ernährung kann man hier nachlesen.
Meine Ratte schreit beim Anfassen Dafür kann es verschiedene Gründe haben. Manchmal wollen Ratten eben in diesem Moment nicht hochgehoben werden, fühlen sich gestört oder sind noch sehr ängstlich. Es kann aber auch ein Anzeichen für Schmerz sein, vorallem dann, wenn sie wirklich immer schreit oder immer wenn man eine bestimmte Stelle beim Hochheben berührt. Dann sollte man einen Tierarzt aufsuchen.
Meine Ratte verkriecht sich beim Auslauf Vermutlich hast Du Deine Ratte noch nicht sehr lange. Ratten sind Neuem gegenüber erstmal vorsichtig und verstecken sich daher wenn sie auf den, für sie femden, Boden gesetzt werden. Unser Tipp ist hierbei der Ratte erst dann Auslauf zu gewähren, wenn sie Vertrauen gefaßt hat und sich ohne größere Probleme hochheben lässt. Wie man dieses Vertrauen aufbaut kannst Du unter "Zähmung" nachlesen.
Meine Ratte will nicht aus dem Käfig Wenn die Ratte normalerweise gerne ihren Auslauf genießt könnte es sein, daß sie durch irgendetwas erschreckt wurde. Wir beobachten dieses Symptom öfter, wenn tagsüber im Haus gebohrt wurde. Sollte sie generell nicht aus dem Käfig wollen, so hat sie vermutlich Angst und fühlt sich nur im Käfig sicher. Ist sie bereits zahm, dann kann man versuchen sie ganz langsam mit dem Boden bekannt zu machen. Nimm die Ratte auf Deine Schulter, oder unter den Pulli und setz Dich auf den Boden. Vielleicht nähert sie sich so ganz langsam dem großen unbekannten Boden.
Meine Ratte sitzt ganz abwesend herum Sitzt sie ängstlich oder wirklich abwesend, ja schon apathisch herum? Im zweiten Fall ist dies ein Warnzeichen für eine schwere Erkrankung. Meist sie zusätzlich noch andere Symptome, wie z.B. Futterverweigerung oder stumpfes Fell. Man sollte so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen.
Meine Ratte macht komische Geräusche beim Atmen Sind die Geräusche ständig zu hören, so deutet das auf eine Erkrankung der Atemwege hin. Man sollte das Tier jetzt genau beobachten und bei weiteren Anzeichen unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Sind die Geräusche jedoch nur gelegentlich zu hören, vielleicht genau dann, wenn sie gerade intensiv etwas erschnuppert, so ist das völlig normal.
Meine Ratte nagt am Käfiggitter Dies kann mehrere Gründe haben. Es ist möglich, daß sie zuwenig Nagematerial hat. Man sollte ihr dann Nüsse (in dicker Schale) anbieten, oder Zweige von ungespritzen Obst- oder Weidebäumen. Gitternagen kann auch ein Zeichen für Langeweile sein. Einzelratten sollten Gesellschaft bekommen und der Käfig kann abwechslungsreicher gestaltet werden. Ebenso ist es auch möglich, dass die Ratte aus dem Käfig rauswill. Mehr Freilauf schadet in keinem Fall.
Meine Ratte wackelt mit den Ohren Das ist eine der lustigsten Eigenschaften von Ratten. Sie signalisieren damit ihre Paarungsbereitschaft. Zusätzlich springen sie in die Luft, wenn sich ein potenzieller Partner nähert. Sie sprinten los, nur um dann wieder wie angewurzelt stehen zu bleiben, den Schwanz zu heben und mit den Ohren in erstaunlicher Geschwindigkeit zu wackeln.
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